Ankunft in der Klinik

Heute ging ich also in die Klinik nach Bad Neustadt. Früh verabschiedete ich mich erst noch ausführlich vom Katerle. Dann packte ich mein Fahrrad voll und radelte zum Bahnhof.

Am Bahnhof traf ich dann zufällig die Anja, meine Ex-Mieterin: Im November wird ihr Jürgen eine Ausstellung seiner Bilder in der Kunsthalle haben. Na, da soll er mir mal zeitnah eine Einladung zur Vernissage schicken. Bis November lefft noch viel Wasser die Pegnitz hinab...

Erst stand ich auf Gleis 13, aber dann kam kurz vor Abfahrt die Durchsage, der Zug fährt auf Gleis 14. Also rein in den Lift mit dem Rad, runter in den Gang und eins weiter wieder in den anderen Lift. Da hockte ich nun endlich mit dem Fahrrad im richtigen Zug. Aber der Zug hatte bald 8 Minuten Verspätung und ich musste in Schweinfurt umsteigen: der andere Zug fuhr aber nur 4 Minuten nach der Ankunft des Zuges aus Nürnberg. Zum Glück warteten die Züge aufeinander und ich erwischte ihn noch, kam rechtzeitig in Bad Neustadt an.

Zur Klinik gings natürlich steil bergauf. Ich geb zu: die letzten 100m hab ich geschoben. Najaaa, mit all dem Gepäck und so, meia.

In der Klinik hatte ich erst mal ein Aufnahmegespräch mit einer Therapeutin. Die verklickerte mir gleich, dass hier viel Sport gemacht wird und ich deswegen meinen Schmuck ablegen soll und meine Nägel schneiden muss, damit ich die anderen Patienten beim Sport - z.B. beim Boxen - nicht verletze. Was?? Boxen soll ich?? Ich box hier doch nicht die anderen Patienten um, also hör mal... Es ging nicht danach, was ich gern hätte, sondern was therapeutisch notwendig ist, meinte die Therapeutin. Wenn ich Pech hab, komm ich jetzt in die Boxabteilung!

Jedenfalls hab ich mir also die Nägel abgezwickt. Zum Glück wollt ich sie mir eh rauswachsen lassen und hab mir keine neuen modellieren lassen. Das hätt mir ja sonst schön gestunken. Hier seht ihr meine Wurschtfinger und völlig verunstaltete Hand! Ich kann überhaupt nicht mehr tippen! Ich kann mir nicht mehr in den Zähnen fummeln und popeln geht auch nicht mehr gescheit, fürchterlich!



Nach dem Gespräch erkundete ich erst mal ein wenig die Gegend auf dem Rad. Wow! Was für eine Idylle hier! Traumhafte Landschaft! Gleich ein paar Meter hinter der Klinik ist eine alte Burgruine. Toll!

Noch zur allgemeinen Info für euch zuhause: Die erste Woche (Wochenende) soll ich noch keinen Besuch empfangen, aber dann ist Besuch am Wochenende möglich. Ich werd euch rechtzeitig Bescheid sagen, wenn ich Definitives weiß.