Sonntag, 27. Oktober 2013

Holzlieferung

Die Renate ist heut mit dem Kehren vom Hof nicht fertig geworden: So viele Blätter lagen dort! Außerdem hatte sie schon irgendwas vor und drum fiel unser Kaffeeklatsch heut schon wieder aus.

Da frühstückte ich dann halt zuhaus und beschloss gegen 16 Uhr nachmittags, ein bisschen in die Stadt zu gehen. Als ich die Treppe runter kam, traf mich ja fast der Schlag! Die Holzlieferung ist heute gekommen. Ja, das wusste ich ja. Aber die Hausis haben das ganze Holz im Hausgang gestapelt! Nicht nur, dass da am Montag die Müllabfuhr mit den Mülltonnen nicht mehr durch kommt, sondern es dürfen auch auf jedem Quadratmeter maximal 7 Zentner Gewicht liegen, sonst besteht Durchbruchgefahr!

Nun wiegt so ein Päckchen Holz mit 5 Stück 10 kg. Also ergeben 5 Päckchen einen Zentner. Dann haben sie sie auch noch in doppelten Reihen gestapelt, so dass stellenweise die 7 Zentner pro Quadratmeter klar überschritten waren. Ich klingelte alle raus, die grad da waren und machte klar, dass das dringend wegzuräumen ist. "Ja, mach ich dann morgen", "ja, gleich", "ja, geht jetzt aber nicht, mach ich später"... naja, ist klar, dass die jetzt nicht sofort alles stehen und liegen lassen und das Holz in den Keller wegschuften.

Ich ging in die Stadt. Ich fand aber keine ruhige Minute mehr in der Stadt. Nach ner halben Stunde in der Stadt, in der ich bloß wie ein aufgescheuchtes Huhn ohne Kopf rumlief, beschloss ich, dass ich wieder heim fahr und das Gröbste einfach selber in den Hof stapel.

Ich fuhr also wieder heim - der Boden war zum Glück noch nicht durchgebrochen - und fing rigoros an, die Holztürme abzubauen und das Holz in den Hof zu schmeißen. Da kamen aber dann gleich Rainer und Ralf und halfen mir. Die räumten das tatsächlich alles weg.

Wesentlich beruhigter u-bahnte ich nach Fürthz, weil um 19 Uhr traf ich mich dort mit dem Chris. Zuerst gondelte ich aber noch in der Fürthzer City rum, weil ich hoffte, dort vielleicht noch shoppen zu können, was ich am Nachmittag nicht auf die Reihe kriegte. Aber in der Fürther Innenstadt waren bis auf den Woolworth fast schon alle Läden geschlossen - und das um kurz nach 18 Uhr? Da ist in der Nürnberger City noch derartig Stoßzeit, dass sie sich dertrampeln! Da war ich schon recht enttäuscht und zog ab.

Ich lief zum Restaurant Odysseus. Der Chris war noch beim Rasieren, kam dann etwas später. Chris hat einen neuen Bart-Style. Er meint, man sieht dann das Grau nimmer so. Er will sich jetzt auch noch 2 dicke Pickel auf die Backe kleben und dann gefällt er sich. Ja, also trotz allem muss ich zugeben: der Lemmi-Style steht dem Chris gut! Fehlt bloß noch so ein schwarzer Cowboyhut.

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Tut Anch Amun-Ausstellung

Weil wir heut mal nicht so viel Arbeit hatten, latschte ich gleich um halbzehn zum Chef und fragte, ob ich nicht ein paar Überstunden abbaun könnte und schon um 11 gehen könnte. Der sagte: "Na gut". Sein Glück, weil sonst hätte ich ihm damit gedroht, auf seinem Tisch zu strippen Smileys. Wie schön man doch mit ein und demselben Mittel zu höchst gegensätzlichen Ergebnissen kommen kann...?! Smileys

Ich ging also fröhlich um 11, radelte wie die Sau vor zur S-Bahn-Haltestelle und erwischte auch noch grad auf die Minute die S-Bahn, die um 11:06 fährt. Ich s-bahnte in die Stadt und ging erst mal in den City-Point zum Chinesen, was essen. Sonst nehm ich das Essen dort immer zum Mitnehmen, drum kannte ich das noch gar nicht: Man bekommt bei der Bestellung so ein Ding, kann sich derweil hinhocken und wenn das Essen später fertig ist und man es von der Theke holen soll, dann vibriert und blinkt das Ding. Schon blinkte mein Ding los und ich holte mein Essen.

Nach dem Essen kaufte ich mir ein Ticket für die Tut-Anch-Amun-Ausstellung, die derzeit in Nürnberg gastiert. Zwischen 13:00 und 13:30 konnte ich dort nun auftanzen und so u-bahnte ich halt gegen 13 Uhr raus zum Quelle-Gebäude.

Die Ausstellung begann mit 2 Kurzfilmen von der Entdeckung des Grabes und der Bergung der Schätze. Danach kommt man in ein Zimmer, wo die Gegenstände alle so hingeschmissen drin rum liegen, wie sie Howard Carter damals vorgefunden hat.

Leider darf man da nicht mit Blitz fotografieren und drum sind mindestens die Häfte meiner Fotos unscharf oder verwackelt geworden. Auch die andere, halbwegs brauchbare Hälfte ist fotografisch nun nicht so der Hit, geb ich ja zu.

Am Eingang kriegte jeder Besucher so ein Audiogerät, wo man die Nummer eingeben konnte, die jeweils an den Ausstellungsstücken angezeigt wurde, und dann bekam man die Geschichte dazu erzählt. Die Erzählungen waren sehr stimmungsvoll von zwei oder drei Männerstimmen gesprochen, so richtig wie man sich einen alten Forscher vom letzten Jahrhundert vorstellt. Oh, das hat mich alles recht angesprochen, ja doch.

In der Nebenkammer lagen auch ein paar schöne Teile rum, z.B. dieser Anubis.

Dann hat der Carter damals aber auch noch eine unberührte Felsplatte gefunden, hinter der sich die Grabkammer befand. Als sein Geldgeber, der Lord Carnarvon, angereist war, knackten sie zusammen die Platte und fanden dahinter den Sarkophag von Tut Anch Amun.

In der Grabkammer stand erst mal diese relativ riesige Truhe. Darin befand sich der Sarkophag, in dem ein weiterer Sarg lag und irgendwie unter 4 Schichten von Truhen und Särgen war dann erst die Mumie.

Es wurde mit dem Audiogerät recht anschaulich erklärt, dass für die Ägypter die Götter in der Welt allgegenwärtig waren. Sie trennten nicht wirklich in eine irdische Welt und eine Götterwelt, sondern die Götter dachten sie sich IN der irdischen Welt. Menschen und Götter lebten zusammen in dieser Welt.

Eine wunderschöne Vorstellung, wie ich finde. So hat mir das Satan-Ahriman nämlich auch verklickert, dass Götter + Menschen + das Leben/die Welt gemeinsam ineinander im Hier und Jetzt bestehen, aber bisher krieg ich es nicht hin, die Dinge so zu sehen. Ich bin zu konditioniert auf "das materielle Irdische (hier & jetzt)" + "das märchenhaft-fantastische Überirdische (im Jenseits)". Na vielleicht krieg ich das jetzt nach der Ausstellung besser hin?

Das ist die Büste von Tut Anch Amun. Erstaunt stellte ich fest, dass der Junge Ohrtunnels hatte!

Tut Anch Amun ist überhaupt eine sympathischer Figur, find ich. Er war ja nämlich der Sohn vom bösen Amenophis aka Echn-Aton, der den Monotheismus begründete.

Tut Anch Amun's Vater verbot die vielen ägyptischen Götter - wie konnte er denn das tun, wenn die Götter zur Welt gehörten und Teil des Lebens waren? Das ist doch schrecklich! Welcher furchtbare Wüstendämon hat denn DEN geritten?

Allenfalls: Echn-Aton setzte damit den Startschuss für den Jhwh-Kult durch "Niemandes Sohn".

"Sohn" heißt auf Altägyptisch "Moses" und man nannte sich z.B. "Tut-Moses", Sohn des Tut, oder "Ra-Moses (Ra m'ses)", Sohn des Ra, aber wenn jemand nur allein "Moses" hieß, dann war er ein Sohn, der keinen Vater hatte bzw. dessen Vater nicht bekannt war. Man könnte einen solchen Moses nun auch einfach "Hurensohn" nennen, aber nein, man coverte lieber die tolle Geschichte von König Sargon, der als Baby in einem Binsenkorb auf dem Wasser eines Brunnens schwimmend gefunden worden war.

Also stieg 2 Generationen später so ein daher gelaufener, äh auf der Wurstsuppe daher geschwommener Moses aus dem Pharaonenpalast und brachte die schlimme 1-Gott-Idee von Echn-Aton zu neuem Ruhm - bis heute Smiely.

Auch die Ägypter mochten den Echn-Aton nicht so sonderlich und so setzten sie auch so schnell wie möglich seinen Sprößling auf den Thron, den Tut Anch Amun, obwohl der erst 8 Jahre alt war.

Der kleine König räumte dann recht schnell wieder auf mit dem Kult seines bösen Vaters und führte die Verehrung der alten Götter wieder ein. Leider lebte Tut Anch Amun nicht recht lang, denn schon mit 18 ist er gestorben. Aber seine Götter haben sein Grab 3000 Jahre lang bewahrt, so dass auch ER und seine Kultur heute ganz massiv präsent ist und sein Name bekannter ist als der von Echn Aton.

Das sind Tut Anch Amuns Flip Flops. Gab bestimmt ein übles Geklapper auf dem Marmorboden und so richtig bequem sehen sie nicht eben aus.

Unter seinen Grabbeigaben lag auch dieser edle Dolch. Seine Klinge ist aus Eisen. Das war damals in der Bronzezeit was ganz Tolles und Wertvolles. Auch ist der Knauf aus Glas. Das ist ja voll die High-Tech-Ausrüstung für die damalige Zeit!

Teilweise waren ihm recht hübsche Schmuckstücke mit ins Grab gegeben worden.

Ich war so herrlich vertieft in göttliche Sphären und die ganze Stimmung hier und es war so schön... aber da auf einmal, als ich mir den Streitwagen anguckte - der volle Kulturschock: Das ist doch der Bembers, der da steht?!

Tatsächlich!

Er kam auch gleich her und wir laberten ne Ecke. Mensch, so schnell kam ich gar nicht rüber von meiner göttlich-ägyptischen Wolke, in der ich grad schwebte. So geistig flexibel bin ich nimmer! Voll aus Re's Sonnenwagen abgestürzt, bumm!

Der Bembers zog weiter und ich widmete mich wieder den Göttern. Sie sind schon einfach geil!

Die sumerischen Götter stehen auch immer auf Tieren, am besten auf Löwen. Ob das die Sumerer von den Ägyptern abgeschaut haben? ...oder umgekehrt? Was ist die archetypische Bedeutung? Na, der Gedanke ist mir irgendwie fremd, da komm ich nicht drauf.

Das ist der Thron des Tut Anch Amun. Da stand er noch, wie sein Vater, unter dem Zeichen das Aton - die allsehende und allgegenwärtige Sonnenscheibe spendet ihm ihre Gaben.

Seine Füße ruhen dabei auf einem kleinen Podest.

Auf dem Podest sind die Feinde eingeschnitzt. Er tritt seine Feinde praktisch mit Füßen.

Das "Feinde-mit-Füßen-treten" find ich eine obergeile Idee! So hatte Tut Anch Amun z.B. auch Flip Flops, da waren seine Feinde drauf gemalt, Nubier, Perser und irgendwelche Typen, die er beim Laufen also andauernd mit Füßen trat.

Ich muss das unbedingt ausprobieren! Ich kauf mir jetzt Einlegesohlen, steck ein Foto rein von Leuten, die ich nicht mag, oder ne Seite aus der Bibel oder dem Koran und latsch dann ständig drauf rum. Ich glaub, das ist ein ganz wohliges und neues Geh-Gefühl! Ich glaub durchaus, dass einem das richtig gut tun kann! Smileys

So hatte Tut Anch Amun nicht nur außen Reliefs und Schnitzwerk an seinem Streitwagen, sondern auch vor allem innen. Die inneren Reliefs zeigen seine Feinde, wie sie gefesselt und gefangen vor ihm auf den Knien rumrutschen. Das gibt doch im Krieg gleich voll die Motivation, mei!

Eines allerdings gab es damals noch nicht: Schränke. Die Ägypter bewahrten ihre ganzen Klamotten in Truhen auf. Das Audiogerät erzählte mir, dass das doch recht schwierig war, weil Tut Anch Amun an die 100 Paar Schuhe besaß.

Aha.
Na und?
Ist das was Besonderes?

Also wenn man Flip Flops und Espandrillos auch dazu zählen darf, dann kam ich in meinen besten Zeiten bezüglich des Schuhbesitzes bestimmt auch auf ziemlich hohe Summen.

Was auch noch in seinem Grab gefunden wurden, sind diese schönen Behälter aus Alabaster, in denen Salben, Öle und gut riechendes Zeugs aufbewahrt wurden. Weil so ein Pharao ja als ein Gott verehrt wurde, durfte er natürlich nicht wie ein Mensch riechen und salbte und parfümierte sich andauernd ein.

Leider war ich bei den Parfümdosen dann schon am Ende der Ausstellung. Ich gab mein Audiogerät ab und kam in einen Raum, da waren auch lauter Figuren und Götter. Die standen dort zum Verkauf - wie schön! Da wollte ich doch gleich einen kaufen!

Der Gott meiner Wahl war aber leider nicht im Angebot Smiely.

Da kaufte ich so ein nettes Parfümdöschen mit einer Sphinx drauf. Ja gut, es ist nur aus Kunstharz und nicht aus Alabaster, aber ich stellte es zuhause auf mein Regal zu meiner Ahriman-Tasse, die ich vom Pazuzu aus dem interreligiösen Forum geschenkt gekriegt hab.

Montag, 21. Oktober 2013

hedonistisches Dilemma in der Praxis

Seit der Nacht der Wissenschaften bin ich ja sooo gescheit! Darum habe ich heute auch nicht ganz ordinär "geshoppt", sondern ich habe mich als Homo oeconomicus verhalten Smiley.

Nachdem nun heute in der Arbeit die letzte urlaubmachende Kollegin aus dem Urlaub wieder zurück ist und wir damit wieder vollzählig sind, mache ich ab sofort keine Überstunden mehr - aus, Äpfel - es sei denn, der Chef strippt auf meinem Tisch. Ab sofort wird also wieder um 14 Uhr gegangen und Stress abgebaut.

Drum bin ich heut nach der Arbeit in die Stadt, weil ich wollte so ein Paar Schuhe. So ähnliche Schuhe waren auch Ende der 70er gaaanz in und top. Als ich so 18 war, da hab ich auch welche gehabt, und drum wollte ich solche Schuhe unbedingt wieder haben. "Vintage-Schuhe" heißen die jetzt. Pf.

Ich bin jetzt den ganzen Nachmittag in der Stadt rumgerannt bis ich endlich welche in Wildleder(imitation) gefunden habe in schwarz, aber mit heller Sohle, deren Schaft nicht höher ist als bis zum Knöchel und die KEINE Nieten dran haben. Ich hab aber auch immer Sonderwünsche, mei.

Sonntag, 20. Oktober 2013

lange Nacht der Wissenschaften

Gegen Mittag, als ich aus dem Bett kroch, guckte ich mir das Programm auf http://www.nacht-der-wissenschaften.de durch und legte alle Vorlesungen, die mich interessierten, in den Warenkorb (naja, halt in "meine Nacht"). Das waren ungefähr 15 Stück. Leider hat man aber nur 7 Stunden Zeit, weil die Nacht geht bloß von 18 bis 1 Uhr! Sie sollten sie umtaufen in "NÄCHTE der Wissenschaften" und dann mindestens 3 Tage lang machen. Man könnte sich doch auch ein Beispiel an anderen Genres nehmen und es "Festival der Wissenschaften" taufen oder "Wissenschafts-open-Air"? Dann könnte man sich jede Nacht 1 Stadt vornehmen: 1 Nacht für Nürnberg, 1 Nacht für Erlangen und 1 Nacht in der hochheiligen "Wissenschaftsstadt" Fürtz ... mit anschließender After-Show-Party beim Restaurant Odysseus Smilies. Ja, so tät mir das taugen; so ist es aber leider nicht Smili.

So entfernte ich also zwangsläufig diverse Vorträge wieder von meiner Liste (z.B. die Besichtigung des Bleistiftmuseums bei Faber Castell, Stein, oh das hätt mich doch noch sooo interessiert!) und hatte nach mehreren Entfernungsläufen dann letztendlich noch 4 Veranstaltungen auf dem Plan. Samt Hin- und Weiterfahrten sollte ich die doch schaffen?!

Also u-bahnte ich mal in die Stadt zum VVK Weißen Turm, um mir ein Ticket zu kaufen. Ist schon wieder teuerer geworden: Letztes Mal hat es noch 10 € gekostet, diesmal schon 12 €.

Meine erste Vorstellungen begann um 19 Uhr in der technischen Hochschule am Wöhrder See. Bis dort hin wollte ich noch bissel was essen, vielleicht ein Sushi-to-go beim City-Point? Auf dem Weg zum City-Point kamen mir Ino und Knuddel entgegen. Ist Ino schon wieder in Nürnberg? Alle 2 Wochen ist der in Nürnberg...? Na, diesmal hatte Holle Geburtstag und sie feierten rechts von der Lorenzkirche auf ner Bank. Na, wenn ich nach der Wissenschaftsnacht noch zu irgendwas Bock hätte, dann wollte ich noch nachkommen, meinte ich.

Ich holte mir mein Sushi, futterte das unterwegs und machte mich mit dem Sonderbus zur TH. Bis mein Vortrag anfing war noch ein bisschen Zeit und so guckte ich mich in den Räumlichkeiten um.

Mei mei, da sind "uuuralte, historische Geräte" in Glaskästen ausgestellt, aber von so nem Diktiergerät hab ICH am Anfang meiner beruflichen Laufbahn fei auch noch Diktate geschrieben! Wir hatten damals auch so floppyartige, braune, weiche "Platten", die schob man in so ein Gerät wie ne CD in so nen Schlitz ein und da war dann das Diktat drauf, das man dann tippte - auf ner elektrischen Schreibmaschine ohne Display und ohne Speicher mit 3 Durchschlägen + Kohlepapier und Radiergummi, falls man sich vertippt hatte (Tipp ex hatte damals noch nicht jeder, das war Luxus). Mei mei, das ist echt obskur, wie ALT ich bin! Einerseits weiß ich das ja, aber andererseits wird mir das dann immer wieder so direkt bewusst... Smili

Weil meine Veranstaltung immer noch nicht anfing, guckte ich mir mal die "Sandwelten" an. Guckt ihr: Das ist ein Haufen Sand, also praktisch eine Sandburg! Ein Scanner misst die Höhe der einzelnen Sandformationen und beleuchtet den Sand daraufhin mit der entsprechenden Farbsequenz je nach Höhenlage (guckt ihr hier: Sandwelten). Da hab ich auch gleich mit dem Finger ein Loch reingebohrt (Pfeil), aber bis aufs "Grundwasser" bin ich nicht gekommen.

Zuerst hab ich mein "Loch" ja mit Blitz fotografiert, aber das hatte den blöden Effekt, dass der Blitz das bunte Licht überstrahlte und der Sand dann leider nur ganz unspektakulär ausschaut wie ordinärer, normaler Sand.

Mensch, sowas wär doch voll der Gag in einer Disco als Beleuchtung? Smilies

Dann war's endlich 19 Uhr und der von mir ausgesuchte Vortrag fing an: wie die Römer über die Alpen kamen und einen Limes bis nach Weißenburg bauten.

Da haben ein paar Studenten und 2 Lehrer tatsächlich - ziemlich zeitgleich mit mir Smilies - im Sommer dieses Jahres den Trip nach Verona gemacht, sind aber dann nicht - wie ich - von dort aus mit dem Fahrrad weiter Richtung Süden, sondern zu Fuß zurück Richtung Norden über die Alpen und zwar in römischen Klamotten. Dazu haben sie sich erst mal stylische, römische Mode gebastelt, also römische Sandalen, Legionärsrüstungen, drunter Leinen-Unterwäsche und drüber dunkelrote Filzmäntel. Sie sind damit tatsächlich zu Fuß den Weg über die Alpen marschiert, den damals vermutlich die Legionen genommen hatten und hatten dabei eine Menge Fotos gemacht und ein Video gedreht.

So ganz original haben sie ihre Kettenhemden aber nicht gebastelt, denn das schaut mir jetzt schwer nach maschinell getackerten Klammern aus, die die Römer damals ganz bestimmt nicht hatten. Aber dafür hatte die ja damals Sklaven, das ist doch auch was Schönes Smilies.

Der Vortrag war ganz nett, so als Einstieg. Die nächste von mir rausgesuchte Vorlesung war 20 min später im gleichen Haus. Sie ging über eineinhalb Stunden und gab Einblick in die Glücksforschung.

Ein paar kluge Köpfe, insbesondere der Dozent, Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel, sind da nun drauf gekommen, dass das ewige Geshoppe und Konsumieren auch nicht gücklich macht und zum "hedonistischen Dilemma" führt. Ich bin begeistert, denn der Glücksprofessor bietet Lösungen, die sich sonst nur immer die Religionen auf die Fahnen schreiben. Endlich kann ich mir dann mal barrierefrei und ohne antichristliche Abneigung über solche Phänomene sachliche Gedanken machen, gegen die ich normalerweise hochgradig allergisch bin, weil sonst immer "Jesus" daneben steht Smileys.

Hier sind die 12 Gebote der Glücksforschung!

Das war ein sehr interessanter und motivierender Vortrag mit anschließender Diskussion, an der ich aber leider nicht mehr teilnehmen konnte, weil in einer halben Stunde der nächste Vortrag anfing, den ich mir geben wollte, allerdings irgendwo draußen in der Regensburger Straße.

Also fuhr ich mit dem Sonderbus dort hin und guckte mir eine Diashow über die Entwicklung der Medien an unter dem Motto "von der Keilschrift bis zu Facebook". Wisst ihr, dass bereits knapp über 300.000 Nürnberger auf Facebook einen Account haben? Ja gut, manche Nürnberger haben vielleicht auch 2 oder 3 Accounts Smiley, das verfälscht natürlich ein wenig die Statistik.

Der Facebook-Vortrag ging bloß ne halbe Stunde, aber dann war es schon 11 Uhr nachts.

Danach fuhr ich mit dem Bus zum Hauptbahnhof, holte mir dort schnell ne Cola und u-bahnte weiter in die FH in der Roonstraße. Da gab's noch einen Vortrag über Redeangst "Brett vor'm Hirn". 4 Studentinnen haben sich dazu recht viel Mühe gegeben, aber leider nur kognitive-verhaltenstherapeutische Maßnahmen erörtert. Da könnte man doch auch noch Psychoanalyse oder gesprächstherapeutische Ansätze machen? Aber wie auch in den anderen Vorträgen meldeten sich da auch gleich ein oder zwei besonders vorlaute Zuhörer zu Wort, stellten ihre Fragen und steigerten sich dann gleich so rein, dass man meinte, sie wollten jetzt sofort eine Lösung für ihre persönlichen Probleme zum Thema, so dass ich mich dann lieber vom Acker machte.

Ich latschte von der Roonstraße aus heim, weil jetzt eh keine U-Bahn mehr fuhr und allzu weit war's ja nicht.

Das war weitgehend alles doch recht nett, aber das mit der Glücksforschung muss ich mir glaub ich nochmal ein bisschen näher zu Gemüte führen.