Sonntag, 15. Juni 2014

Arbeit macht krank

In meiner Arbeit gehts den ganzen Tag um Krankheiten. Mein Chef hält jetzt dann irgendwann einen Vortrag über Hautkrebs und ich erstelle dazu seine PPT-Folien. Ich schreibe also den ganzen Tag herum, mit wieviel SED (Standard-Erythemdosis = UV-Licht-Bestrahlungseinheiten) man ein Melanom kriegt und wer alles ein Basaliom hat und dann male ich noch so schöne Bildchen rein von aktinischen Keratosen und Leuten, denen vor lauter Geschwüren schon das halbe Gesicht abgefault ist ... und so führte das zwangsläufig dazu, dass mir dieser komische Hubbel an meinem linken Unterarm aufgefallen ist.

Das Ding hab ich schon länger, denn ich dachte schon mal vor einigen Wochen, ob das vielleicht ein Pickel ist und drückte drauf rum, aber es kam nix raus. Es macht einfach gar nix, es tut nicht weh, es juckt nicht, brennt nicht ... und es heilt aber auch nicht ab. Was soll das also schon anders sein als eine aktinische Keratose, aus der sich ein Spinalzellkarzinom entwickeln wird und dann sterbe ich - tot bin ich!

Ja, sollte ich vielleicht meinen Job schmeißen und mir für die letzten paar Tage auf dieser Welt noch ein schönes Leben machen - oder ist es besser, den Job zu behalten, damit ich ausreichend mit Sozialversicherungen eingedeckt bin (irgendwer muss ja dann die Hospizkosten übernehmen, nä)? Ich entschied mich dann Anfang der Woche, erst mal zum Arzt zu gehen und das ordentlich diagnostizieren zu lassen. Das hatte ich mir bisher nicht getraut, weil wenn das ja bloß ein Pickel ist, ist es ja fürchterlich peinlich, wegen so einem Schnickschnack einen Arzt zu belästigen.

Aber ich hatte mich dann mittlerweile so närr'sch gemacht, dass ich von meinem baldigen Ableben völlig überzeugt war und dann ist es ja auch schon egal, was peinlich ist und was nicht. Drum ging ich am Dienstag zum Hausarzt, aber dort kriegte ich dann bloß nen Termin für den Freitag - den Freitag, den 13. .

Also radelte ich am Freitag wieder zum Arzt und ließ diesen Hubbel anschaun. Der Arzt meinte, das sei nix. Es ist bloß deswegen rot und hubbelig, weil ich drauf rumgedrückt hab.

Aber hallo! Drauf rumgedrückt hab ich doch schon vor ein paar Wochen. Das müsst doch trotz Drückens jetzt mal weg sein?! Der Arzt guckte es sich nochmal mit der Lupe an, aber er meinte weiterhin, dass das nix ist.

Ich glaube das nicht!
Dem traue ich nicht!

Da verlangte ich eine Überweisung zum Hautarzt. Da werde ich jetzt mal ein dermatologisch fachärztliches Hautscreening durchführen lassen. Vielleicht sollte ich aber auch mal eine Überweisung zum Psychologen verlangen und eine Therapie gegen meine Hysterie machen?

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