Sonntag, 7. September 2014

"Whisky meets Sherry"-Tasting

Die Sonne scheint, der Sommer ist zurück, es geht mir gleich um 5 Gänge besser ! Drum bin ich dann auch gleich wieder in die Stadt und hab bissl in den Schuhläden rumgeguckt (aber nix gefunden). Des Nachmittags bin ich dann nach Fürth gewalkt, weil da war später Whisky-Tasting. Als ich dann aber in Fürth war, war ich vom Laufen derartig durchgeschwitzt (mei, auf einmal hat es wieder 25 Grad, da kennt sich doch keiner mehr aus!), dass ich mir erst mal n neues T-Shirt kaufen musste *patschnass, igitt*.

Das heutige Whisky-Tasting stand unter dem Motto "Whisky meets Sherry". Es gab zuerst einen Sherry - und danach einen Whisky, der in den Fässern genau dieses Sherry's gereift war. Die Idee solcher Kombinations-Tasterei fand ich ja mal echt sau-interessant!

Folgende drei Whisky-Sherry-Pärchen wurden aufgetischt:

  • Gonzalez Byass Tio Pepe Fino dry Sherry, Jerez de la Frontera/Spanien, 15%, 9,95 €
    Alambic Special (Glenfarclas), Fino Sherry Cask, 1989/2014, Speyside, 49%, 119,- €
  • Bodegas Tradicion Oloroso V.O.R.S. Sherry, 30 Jahre, Jerez de la Frontera/Spanien, 20%, 56,95 €
    Glenfarclas, Oloroso Sherry Cask, 1993/2013, Speyside, 46%, 59,90 €/Flasche
  • Emilio Hidalgo Pedro Ximenez Sherry, Sanlucar de Barrameda/Spanien, 18%, 18,95 €
    Glendronach, PX Sherry Puncheon, 2002/2013, Eastern Highlands, 53,9%, 99,90 €

Der 1. Sherry war ganz hell, sah aus wie Weißwein, schmeckte wie Weißwein und war nach meinem Ermessen einfach "bäh".

Der 2. Sherry - und entsprechend sein Whisky - war typisch sherry-rot und schmeckte echt gut. Da schmeckte mir der Sherry fast besser als der Whisky. Er kostete allerdings auch fast so viel.

Der 3. war dagegen ganz dunkelbraun und so pappig und süß, das war schon fast ein Sirup. Er hatte eine gute Hustensaft-Note und den vollen Bronchicum-Abgang *Haare zu Berg steh*. Den konnte man echt nicht trinken! Ich hab allerdings dann ordentlich Wasser rein geschüttet, den Sherry mindestens ums Doppelte verdünnt und dann ging's.

Was Witziges haben wir auch gelernt und zwar: Im 16. Jahrhundert lief irgend so ein Heer durch Spanien (war das jetzt Kaiser Karl oder irgendwer, keine Ahnung mehr, sorry) und in diesem Heer befand sich ein Deutscher namens Peter Siemens (ob der mit dem Werner von Siemens verwandt war?). Dieser Peter Siemens brachte eine Rebsorte mit, siedelte sich in Spanien an und baute dort seinen Wein an. Sein Name wurde eingespanischt: Letztendlich nannte man ihn nicht mehr Peter, sondern Pedro, und aus "Siemens" wurde "Ximenez".

Das klingt mir zwar ein bisschen hanebüchen, weil warum soll denn ein Soldat im Heer einen Rebstock mitbringen (weil es als Soldat nichts Wichtigeres mit sich zu führen gibt als eine Weintraubenpflanze, oder was?)? Aber in meiner fröhlichen Whisky-Laune gefiel mir die Geschichte schließlich trotzdem ganz gut.

Allemal gibt es den Sherry von Peter Siemens heute immer noch, man kann damit lecke Schiffe abdichten, Schlaglöcher auf der Straße flicken, Teile miteinander verkleben oder es auch als Hustensaft verwenden. Trinken kann man das IMO nicht, aber das ist ja letztendlich Geschmackssache.

Nach dem Whisky-Tasting machte ich mich auf den Heimweg und lief des Nachts am Wiesengrund entlang. Mei, das war ganz romantisch...

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