Donnerstag, 10. Mai 2018

Ranch am 10.05.18

3 Arbeitstage war die Woche lang - dann war Feiertag, Vatertag. Ja, da übernachte ich doch mal wieder auf der Ranch - und mit mir der Ralf, der in den Vatertag dort reinfeiern wollte. Er kam direkt aus der Arbeit und war noch ziemlich gestresst. Als wir auf der Ranch ankamen und die Zelte standen, entspannte er sich dann aber.

Die Ranch ist echt was Besonderes. Schon wenn ich das Tor aufmach, ist es als beträte ich eine andere Welt. Da ist so derartiger Friede auf diesem Gelände, nur ein Schritt entfernt vom Reich der Geister.

Erst gab's ein bisschen "Arbeit", also mein Gemüse gießen, ein paar Brennnesseln wegmachen ... aber dann rief Ralf, es sei schon 19 Uhr und wir sollten uns sputen, wenn wir noch in den Marktkauf wollten. Da liefen wir vor und kauften Grillfutter ein.

Als wir zurück kamen, schürte Ralf den Grill an. Wir legten Bacon und Würstchen drauf und Schweinebauch, mei, wie lecker! Zwei Flaschen Met vom Sagenfest Kammerstein hatte ich dabei. Die müssen weg, weil die halten sich nur 2 Wochen, hatte der Händler gesagt, und die waren jetzt schon 3 Tage alt, oh weh! Sie gehen kaputt, wenn wir sie nicht trinken! Ralf sah das recht schnell ein .

In Kammerstein hatte ich mir ein Rufhorn gekauft. Man muss mit den Lippen irgendwie frsrsffff machen und dabei feste reinblasen und dann ergibt das einen Ton. Nö, also bei mir ergibt das meistens bloß frsrsffff.

Ich hab schon in Kammerstein geübt. Am dritten Tag ging es dann schon besser und dazwischen schaffte ich tatsächlich den Ton. Hier seht ihr Ralf beim Üben: frsrsffff!!

Im Schuppen habe ich eine Menge alter Unterlagen gelagert, die ich im Winter eingescannt habe und die ich vernichten wollte zwecks Datenschutz. Zu dem Zweck holte ich diesen einen kleinen Bollerofen aus dem Schuppen und schürte ein Feuer. Da verbrannte ich nun einen Teil der Unterlagen, also ich kokelte die ganze Nacht. Die Hälfte der alten Unterlagen habe ich nun mit dem Feuer in die Ewigkeit geschickt, die andere Hälfte mach ich dann wann anders.

In der Hitze der Arbeit, beim Beobachten der verbrennenden Schrift und versunken in Gedanken - ah, da brennt eine Räumungsklage von 2004 und der Briefkopf meiner damaligen Anwälte schmolz mit den Flammen zusammen - ....hatte ich ganz meinen Becher Met vergessen. Ich nahm einen Schluck... ah, brrr, was sind denn da plötzlich für Brösel drin? Zuerst dachte ich, es hätte vielleicht von den Bäumen irgendwelche Blüten reingeweht, aber dann leuchtete ich in den Becher und...: igitt!!! Darin waren lauter Ameisen!! ...und zwar gar nicht wenige! Einige krabbelten noch am Becherrand, viele weitere waren bereits beim Trinken in den Met gefallen und ertrunken und eine ganze Anzahl war bereits auf den Grund des Bechers gesunken, praktisch ein See-Begräbnis. Iiiih, mein schöner Met!

Mit ein paar Seiten der datenschutzrelevanten Unterlagen versuchte ich, die Ameisen aus dem Met zu fischen, aber es waren so viele, ich kriegte sie nicht raus. Ich musste den ganzen Met wegschütten, welch eine Sünde!

Der Ralf brachte dann die Flasche, die wir geleert hatten. Auch darin hatten sich die Ameisen versammelt. Es muss noch ein Nacherla drin gewesen sein, weil ein halber Ameisenstaat lag völlig platt und ersoffen an der Stelle, wo sich normalerweise der Rest einer leeren Flasche noch sammelt.

Ja, sag amal!! Naja, Met ist süß und das lockt natürlich, aber dass die sich da so derartig die Kante geben?! Hier seht ihr die gestrandeten Sauf-Ameisen: sieht doch echt aus wie ein Strand am Meer ... und lauter Ameisen.

Mensch, da hab ich nun endlich den ultimativen Ameisen-Köder! Weil ich den Flammenwerfer immer noch nicht zum Einsatz gebracht habe - mutmaßlich habe ich die verkehrten Gasflaschen gekauft, die passen da nicht drauf - habe ich hiermit noch eine allerletzte Möglichkeit zur Bekämpfung der Ameisen unter dem Parkplatz: ich locke sie mit Met hervor und ersäufe sie in Alkohol, das Gesindel, das elende!

Ralf und ich machten jeder seine persönliche Pyroshow bis spät in die Nacht. Ich glaube, es war schon gegen 3 Uhr früh, als wir uns endlich in die Zelte verkrochen. Ich schlief wunderbar!

Am Morgen wurde es im Zelt zu warm und ich zog um auf die Gartenliege. Aber schließlich so gegen Mittag gab's keine Schattenecken mehr, die Sonne brannte aus wolkenlosem Himmel runter und da stand ich also auf.

Der Ralf wollte weiterkokeln und fing schon wieder an, die Feuerschale anzufackeln. Diesen Ast da oben will er verschüren! ...und da muss ICH auf den Baum klettern und den Ast runter holen, weil der Herr Flicflacs an hat, mit denen er nicht klettern kann?

Na, hier hat unser tapferer Wikinger also seinen Ast und schon macht er wieder Feuer.

Ja und Vatertag zelebriert er natürlich!


Nach längerer Trockenzeit war für heute Unwetterwarnung angesagt. Noch schien heiter die Sonne, aber dann zogen ein paar Wölkchen auf und gegen 3 Uhr nachmittags wurde es dann richtig finster. Hätt ich nicht gedacht (und prophylaktisch hatte ich lieber mal alles noch gegossen), aber da kam tatsächlich das versprochene Unwetter. Hoffentlich haut es ordentlich Regen runter, denn der Kirschbaum lässt schon wieder voll die Blätter hängen. Den kann ich leider nicht gießen, weil da kann ich ja gleich 3 Badewannen voller Wasser hinschütten und das habe ich nicht. Wasser ist auf der Ranch Mangelware, 2 Regentonnen sind schon leer gemacht, im IBC-Container ist nur noch die Hälfte drin und dabei gieße ich echt nur das Nötigste. Für Kirschbäume und sowas reicht das Gießwasser nicht.

Der Ralf ließ sich vom heranrückenden Wetter nicht aus der Ruhe bringen.

Als der Thor schon heftig in den Wolken hämmerte, pfiff Ralf einfach auf dem Rufhorn zurück: frsrsffff!!!

Thor behielt die Oberhand und tatsächlich fing es an zu regnen, juhu! Zelte, Taschen und Klamotten hatte ich schon ins Auto geräumt, alles andere schon im Schuppen verstaut, weil wir ja offenbar ziemlich plötzlich flüchten mussten und so schmiss ich mich gleich ins Auto und beobachtete, wie es anfing zu schütten, wie schön!

Nun kam auch der Ralf von seinem Feuerchen vorgelaufen und schloss den Schuppen noch ab. Ich fuhr durch das Tor und Ralf schloss hinter dem KGA die Türen.

Noch gut bedüdelt von gestern und neu aufgewärmt von heute war Ralf lustig drauf und trötete mit dem Rufhorn die ganze Fahrt über zum Fenster hinaus, haha.

Auf halbem Weg fiel ihm ein, dass er sein Handy auf der Ranch vergessen hatte. Das lag im Schuppen zum Aufladen. Na, so geht es nicht, wir müssen wieder zurück! ...aber erst fahren wir heim und laden das Auto aus.

Also fuhren wir heim und danach nochmal auf die Ranch. Die eine Regentonne war voll, wunderbar, und ich leitete das neue Wasser gleich rüber in den IBC-Container. Jetzt steht er auf 460 Liter. Ja gut, 60 Liter mehr, aber das reicht ja auch keine 2 Tage... Naja, vielleicht regnet es noch ein bisschen weiter? Nur bitte morgen und übermorgen nicht, weil da ist Mittelalterfest in Parsberg und da sind wir natürlich wieder mit dabei und wenn wir Glück haben, kommen die Landrovers auch dazu. Ei, ich freu mich!

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